Die Aufregung am Samstag war groß. Es wurde eine Mitteilung in die Welt gesetzt, nach der Marcus Uhlig, viele Jahre Vorstands-Vorsitzender bei Rot-Weiss Essen, der neue RWO-Präsident geworden ist.
Das dementierten sowohl Uhlig als auch der aktuelle Boss von Rot-Weiß Oberhausen, Hajo Sommers, gegenüber RevierSport. Man sei in Gesprächen, doch unterschrieben sei noch nichts. Man befinde sich in der Phase des Kennenlernens.
Wie brisant dieser Wechsel wäre, sah man schon im Stadion an der Hafenstraße. Hier wurde während der Partie gegen Energie Cottbus (4:0) ein Plakat hochgehalten, das Uhlig, der immerhin mit einer RWE-Dauerkarte auf Lebenszeit ausgestattet wurde, unter der Gürtellinie angriff.
Einen Tag später gab es nun die Pressemitteilung der Kleeblätter. Die bestätigen eine Zusammenarbeit, doch Uhlig soll zunächst drei Monate als externer Berater für RWO agieren, in dieser Funktion war er zuvor auch schon beim 1. FC Bocholt aktiv. Seine Aufgabe ab dem 1. November: Er soll Oberhausen dabei unterstützen, bestehende Strukturen zu analysieren und diese zu optimieren.
„Wir freuen uns sehr, dass wir Marcus Uhlig für eine Zusammenarbeit begeistern konnten. Die Zusammenarbeit ist zunächst auf drei Monate bis Ende Januar 2025 angelegt“, sagt Damian Schröder, Aufsichtsratsvorsitzender RWO.
Natürlich möchten wir langfristig denken und Marcus auch über diesen Zeitpunkt hinaus an den Verein binden
Damian Schröder
Nach dieser Startphase sollen beide Seite ausloten, ob die Zusammenarbeit ausgedehnt werden soll. Schröder: „Natürlich möchten wir langfristig denken und Marcus auch über diesen Zeitpunkt hinaus an den Verein binden. Um uns allen gegenseitig keinen Druck zu machen, entscheiden wir über diese Fragestellung erst nach einem ausgiebigen Kennenlernen und nach der anstehenden Mitgliederversammlung. Zum heutigen Zeitpunkt ist daher über mehr definitiv nicht entschieden und kann ich auch nur dementieren."
RWO wollte die Zusammenarbeit erst später veröffentlichen, da man sich bewusst sei, wie heikel ein Wechsel von RWE zu RWO aufgefasst werden könnte. „Natürlich war uns bewusst, dass die Anwesenheit von Marcus nicht unentdeckt bleibt. Daher hatte ich am vergangenen Freitag als Vorstandsvorsitzender ein vertrauliches Gespräch mit einem Medienvertreter. Leider wurde dieses über viele Jahre bestehende Vertrauensverhältnis ausgenutzt und Auszüge des Gesprächs am Samstagmorgen veröffentlicht“, zeigte sich Hajo Sommers, Vorstandsvorsitzender von RWO, enttäuscht.
Jetzt ist die Katze aus dem Sack und die Oberhausener schauen nach vorne und freuen sich darauf, die ersten Schritte mit Uhlig anzupacken. Maximilian Gregorius, Pressesprecher und Vorstandsmitglied von RWO, erklärt: "Auch wenn uns die Möglichkeit der eigenen Veröffentlichung dadurch genommen worden ist, in welcher wir Marcus entsprechend begrüßt hätten, blicken wir voller Vorfreude auf die kommenden Monate. Wir freuen uns riesig, dass wir nun starten können und gemeinsam daran arbeiten werden, Rot-Weiß Oberhausen noch professioneller aufzustellen."